



1974 - Comicbuch von Silvia Dierkes
- Hardcover mit Halbleinen
- 64 Seiten in Farbe
- 17 x 24 cm
- Jaja Verlag
Anfang der 70er Jahre konnten sich Frauen glücklich schätzen, dass ihre Vorkämpferinnen das Wahlrecht erstritten hatten. Im Häuslichen, also im Ehe- und Familienrecht waren sie nicht gleichgestellt. Der ehelichen Lebensgemeinschaft, der sogenannten „Hausfrauenehe“ lag eine feste Rollenverteilung zu Grunde. Der Mann war „Haushaltsvorstand“, Namensgeber und Alleinverdiener, wonach er in der Regel für den finanziellen Unterhalt der Familie zuständig war. Über das Haushaltsgeld wurde Buch geführt und was Frauen verdienten, galt bestenfalls als nettes Extra. Sie waren fürs Kinderkriegen, Saubermachen und Kochen zuständig.
So ergeht es auch Rita, der Hauptperson in dem feinfühligen Comic-Debut von Silvia Dierkes.
Die Geschichte beginnt 1970, Rita und Günther haben eine kleine Tochter bekommen. Wenige Jahre später, als die Kleine in den Kindergarten kommt, regt sich bei Rita zaghafter Widerstand gegen die eingespielte Rollenverteilung und auch gegen einen Ehemann, der es sich bequem eingerichtet hat in seiner Rolle und so gar kein Verständnis für ihr Streben nach Selbstverwirklichung hat. Außerdem, sollen die Nachbarn denken, er verdiene nicht genug, wenn Rita arbeiten geht?
Die Zeiten ändern sich, das erfahren wir auch durch die zuweilen in die Bilder fließenden Nachrichten aus dem Fernseher. 1975 hat sich Rita tatsächlich erkämpft, dass sie einer Arbeit nachgehen kann, auch wenn Günther nach wie vor meckert und die Kulisse der biederen Kleinfamilienwohnung mit lieblicher Blümchentapete und liebevoll gestalteten Details immer dieselbe bleibt.
Im Anhang hat Silvia Dierkes die politischen Frauenrechts-Meilensteine der 70er nochmals in Textform zusammengefasst.